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Autorenbildninastrehl

Coming home for Christmas


 

Heimat finden – Geborgenheit in der Weihnachtszeit

Ein Text für alle, die sich nach Ankommen sehnen, die in diesem Jahr mit Herausforderungen zu kämpfen hatten oder denen das Leben manchmal über den Kopf wächst.




Zuhause. Was ist das für ein Ort? Und wie kann ich ihn finden?


Vielleicht bin ich die passendste – oder die unpassendste – Person, um über dieses Thema zu schreiben, denn ich habe aktuell kein Zuhause. Diese Zeilen entstehen in der Wohnung einer anderen Person, die uns seit sieben Wochen als Herberge dient, da wir als Familie seit dem Sommer ohne festen Wohnsitz sind. Wie es dazu kam und was wir seitdem erlebt haben, erzähle ich gerne ein anderes Mal. (in meinem Instagram-Story-Highlight „Home“ gibt es ein paar Einblicke >> @ninastrehl)


Doch die Sehnsucht nach Zuhause fühle ich deswegen vielleicht sogar noch mehr, als manch anderer. Nach fast 4 Monaten unfreiwilligem Nomadenleben sehne ich mich danach endlich einen Ort zu finden, an dem wir ankommen, ausruhen und unsere Koffer auspacken können. Meine Kinder zählen bald an einer Hand ab, wie oft sie noch bis Heiligabend schlafen müssen und wir wissen zu dem Zeitpunkt, an dem ich diese Zeilen schreibe, immer noch nicht, wo wir an den Feiertagen schlafen werden.


Was macht ein Zuhause aus?


Dieses Jahr wurde uns unser physisches Zuhause genommen, als unser Vermieter uns kündigte und wir keine passende Wohnung fanden. Das war und ist eine schwere Zeit, in der wir auf Vieles verzichten müssen. Gleichzeitig haben wir erfahren, wie wenig es eigentlich braucht, um auszukommen, und durften auf so viele Arten Mitgefühl und Unterstützung erleben, die uns tief gesegnet haben. Die meisten von uns sind es gewohnt einen festen Ort zu haben, der unser Zuhause ist. Auf diesen zu verzichten, ist nicht leicht. Zuhause: ein fester und sicherer Ort, an den ich zu jeder Zeit kommen kann.


Doch ich erinnere mich auch an eine andere Zeit, in der es nicht das physische, sondern das soziale und geistliche Zuhause war, das wir verloren, weil wir aus einer Gruppe von Menschen ausgeschlossen wurden und unerwartet als die Außenseiter dastanden. Es hat lange gedauert, wieder so richtig anzukommen in einer Gruppe von Menschen. Zuhause: ein Ort, an dem wir geschätzt und angenommen sind, ein Ort, an dem wir dazugehören.

Und was hindert das Ankommen, wenn wir so ein Zuhause finden? Zu Beginn unserer Ehe war unser Zuhause kein Rückzugsort, sondern ein ständiger Reminder an all das, was unerledigt blieb. Die Arbeit verschlang unsere Zeit, und zu Hause herrschte Chaos. Jeder Raum, jeder Blick war von einer unsichtbaren To-do-Liste begleitet – von Stapeln von Papier bis hin zu Dingen, die einfach nicht an ihren Platz fanden, vermutlich, weil sie keinen festen Platz hatten. Ich denke da zurück an einen Abend, als wir kurz vor Mitternacht von einer abendlichen Veranstaltung nach Hause kamen und ich in Tränen ausbrach, weil der Stapel von nicht-verräumten Gegenständen auf unserer Schuhkommode mich so überwältigte. Manchmal haben wir zwar ein physisches Zuhause, aber wir können es nicht genießen, weil uns die Arbeit oder das Privatleben über den Kopf gewachsen ist, oder weil zu Hause Streit herrscht oder unterschwellige Konflikte lauern. Zuhause: Ein Ort, an dem ich innerlich zur Ruhe kommen kann, ohne mich von unerledigten Aufgaben oder Konflikten erdrücken zu lassen.




Ich glaube die Sehnsucht nach Zuhause kennen wir alle. Es ist nicht nur der Ort, an dem wir leben, sondern der Raum, in dem wir uns wirklich sicher und geborgen fühlen. Doch was passiert, wenn dieser Ort – sei es physisch oder emotional – nicht (mehr) da ist?


Die Einladung

Während ich diesen Artikel hochlade, brennt bereits die 4. Kerze am Adventskranz und ich frage mich, was ich mit meiner Situation machen soll. Verzweifeln? Verbittert werden? Aufgeben? Ganz ehrlich, ich kenne diese Gedanken, aber ich kämpfe darum ihnen keinen Raum zu geben. Als Christ glaube ich an einen liebenden Gott, der uns verspricht,


…an unserer Seite zu sein:

„Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!“ Matthäus 28,20 HfA

…dass er versorgt: Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid? Matthäus 6,26 HfA

…und dass er uns hilft Schwierigkeiten zu überwinden. Fürchte dich nicht, denn ich stehe dir bei; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand beschütze ich dich! Jesaja 41,10 HfA

Vor kurzem hatte ich Post von einer Bekannten. Sie hatte es auf dem Herzen gehabt, mir etwas aus ihrem Adventskalender zu senden. Noch bevor ich es öffnete, fühlte ich, was es war: Ein Schmuckstück. Ich musste unvermittelt lächeln, denn erst kürzlich hatte ich zu Gott gebetet, dass ich mir Schmuck von ihm wünschte als Zeichen, dass er mich liebte und bei mir war. Es war kein „wichtiger Wunsch“, aber ich wusste, dass ich Gott um alles bitten durfte und behielt mir dabei die Haltung auch ein „Nein“ oder „Noch nicht“ zu akzeptieren. Bevor ich es öffnete, fragte ich im Gebet, ob Gott mir etwas dazu sagen wollte. „Dass ich bei dir bin und dich umgebe“, hörte ich es innerlich unmittelbar. „Hast du noch eine Bibelstelle für mich?“ Psalm 62,7-8.“ Ich schlug die Bibelstelle nach, Gottes Herrlichkeit ist überall um mich herum! Seine allumfassende Gegenwart ist alles, was ich brauche, denn der Herr ist mein Retter, mein Held und meine lebensspendende Kraft.

Vertraue in jedem Augenblick nur auf Gott! Erzähle ihm all deine Sorgen und schütte ihm deine Sehnsüchte aus. Glaube mir, wenn ich dir sage: Er wird dir helfen! Halte in seiner Gegenwart inne“ (dies ist die Übersetzung aus der englischen The Passion Translation) Auch die Verse davor und danach berührten mich. Du kannst sie hier lesen in einer deutschen Übersetzung. Ich öffnete das Päckchen und entdeckte einen goldenen Ring. Wie passend. Der Ring ist gerade meine sichtbare Erinnerung daran, dass Gott selbst mich umgibt, mir Zuflucht, Zuhause und sicherer Hafen ist. Ja, mein Verstand hätte gerne ein Haus aus Stein ud Mörtel (oder Holz, wenn ich mal ganz konkret wünschen darf), aber mein Geist weiß, dass der Beistand Gottes so viel wichtiger ist, als ein eigenes Bett und mein Name an der Tür. In dieser verrückten Zeit darf ich erleben, dass materielles zweitrangig ist, dass ich mit einem starken sozialen Zuhause gesegnet bin und dass, auch wenn noch nicht jede Sache geordnet und perfekt organsiert ist, vieles mittlerweile besser läuft und ich tatsächlich zur Ruhe kommen kann auch unabhängig von den äußeren Umständen, weil mein Herz Heimat in Gott gefunden hat. Das was bleiben wird, wenn alles vergeht, ist das Ewige.


Und du?

Ich weiß nicht, ob du dein Zuhause gerade liebst oder ob du auf der Suche nach einem neuen Zuhause bist. Vielleicht hast du sogar das Gefühl, kein Zuhause zu haben. Was auch immer deine Situation ist, du darfst wissen:

Bei Gott kannst du immer ankommen. In Ihm ist Zuhause zu finden. Weihnachten zeigt uns: Gott kam mitten uns unter, er kennt uns und er möchte in Beziehung mit uns leben.



Da, wo du dieses Jahr Schmerz und Ablehnung in Beziehungen erlebt hast, möchte ich dir zusprechen: Du warst ein Gedanke Gottes, du gehörst zu ihm und er liebt dich wie niemand anders. Selbst an deinen schlechtesten Tagen.

Bei Ihm bist du geschätzt und angenommen, so wie du bist.


Fühlst du dich immer noch innerlich gestresst von dem, was dieses Jahr war? Von dem, was schief gelaufen oder unerledigt ist oder dem, was im nächsten Jahr auf dich zukommt?

Bei Gott darfst du innerlich zur Ruhe kommen – ganz gleich, was du getan oder nicht getan hast und unabhängig von den aktuellen Problemen.

Ich durfte schon so oft erleben, dass das Lesen der Bibel und das Zwiegespräch mit Gott mir eine neue Perspektive auf meine Situation gegeben haben, die mich gestärkt und befreit weitergehen ließ.



Weihnachten ist eine Erinnerung daran, dass Heimat nicht nur ein Ort ist, sondern ein Zustand, den wir in der Nähe Gottes finden können – ein Ankommen, ein Aufatmen, ein tiefer Frieden. Was würde passieren, wenn du diese Einladung annehmen würdest? Und falls du sie schon lange angenommen hast: Wie kannst du heute erneut bei Gott ankommen und einen Moment der Ruhe finden?


Ich wünsche dir Gottes Segen beim Ankommen und Heimkommen.

Coming home for Christmas


 

Gib mir gerne in den Kommentaren Feedback zu dem Blogartikel und ob ich in Zukunft häufiger Texte in dieser Länge verfassen soll.




Nina

 

Das Artwork auf der diesjährigen Weihnachtskarte ist von meiner Mutter, Kerstin Schmitt aquarelliert. Vielen Dank, dass du meine Idee umgesetzt hast, Mama! Die Tannenbäume und Schneeflocken sind via Canva hinzugefügt worden. Die schwarzen Zeichnungen stammen von unterschiedlichen Künstlern aus der Canva-Kartei. 


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